In der Vergangenheit war der Bogen einer der gefürchtetsten Waffen. Richtig ausgeführt konnte ein Schütze mit seinem Schuss die Rüstungen des Gegners durchschlagen und ihn so tödlich verletzen. Heute werden mit Bögen natürlich keine Kriege mehr ausgefochten.
Seit 1972 zählt der Bogensport zu den olympischen Disziplinen und wird immer bekannter und rückt somit immer mehr ins Rampenlicht. Auch Hollywood hat den Trend zu dieser faszinierenden Sportart erkannt und die Kinoblockbuster wie die Tribute von Panem, Merida und Robin Hood haben gezeigt, wie interessant dieser Sport ist.
Heutige Sportbögen werden höchst präzise gefertigt und werden aus neusten Hightech-Werkstoffen wie Kohlefaser, Flugzeugaluminium oder modernen Kunststoffen hergestellt und sind nur noch in den seltensten Fällen aus Holz
Man unterscheidet im Bereich des Fita-Schießens (also auf eine Zielscheibe, die in einem festgelegtem Abstand zum Schützen steht) zwischen zwei Bogenarten: dem olympischen Recurvebogen und dem nicht olympischen Compoundbogen.
Die Alternative zum Fita-Schießen ist das Feldbogenschießen. Hierbei wird je nach Disziplin mit primitiven Holzbögen (Lang-, Jagdrecurve und Reiterbögen) oder den oben genannten Recurve- und Compoundbögen geschossen. Der Unterschied zum Fita-Schießen ist, dass die Distanz für den Schützen unbekannt ist und auch Schüsse bergauf und bergab vorkommen können. Außerdem kann es sein, das Ziele teilweise durch Hindernisse verdeckt sind.
Der olympische Recurvebogen
besteht aus einem Mittelteil, meist aus Aluminium oder Kohlefaser hergestellt, den Wurfarmen, der Sehne, Visiereinrichtung und Stabilisationselementen. Diese Bogenart wird mit den Fingern geschossen. Das heißt, es darf nur ein Leder zum Schutz der Finger verwendet werden. Die typische Distanz, auf die dieser Bogen geschossen wird, sind 70 Meter.
Der Compoundbogen
ist eine technische Weiterentwicklung des Recurvebogens. Die Besonderheit des Bogens sind die an den Wurfarmen angebrachten Umlenkrollen (Cams). Diese bewirken, dass sich das Zuggewicht des Bogens ab ca. 75% der Gesamtauszugslänge wieder reduziert. Außerdem hat die Visiereinrichtung eine Vergrößerungslinse, was beim Olympischen Bogen nicht erlaubt ist. Der Compoundbogen wird nicht mehr mit den Fingern geschossen, sondern mit einer mechanischen Auslöseeinheit (Release).
Der Compundbogen ist für die Paralympics zugelassen, jedoch nicht für die Olympischen Spiele.
Der traditionelle Holzbogen
Diese Bögen werden in verschiedenen Varianten geschossen. Dabei unterscheiden sie sich in der Länge
des Bogens und der Krümmung der Wurfarme. Ein Langbogen zum Beispiel hat gerade Wurfarme, ein Reiterbogen hat entgegen der Auszugsrichtung gekrümmte Wurfarme. Geschossen werden diese Bögen ohne Hilfsmittel wie Visier und Stabilisation. Einzig Schutzausrüstung für den Schützen ist erlaubt, um Verletzungen zu vermeiden.